Dinge, die DJs nerven

Die Leidenschaft des DJings ist nicht immer nur Party und Halli Galli. Ein paar Hürden aus meiner eigenen siebenjährigen Dj-Erfahrung habe ich heute für euch zusammen gestellt.

Wenn der Timetable nicht ganz durchdacht ist…

Dinge, die DJs nerven
Foto: Julien Christ / pixelio.de

Dramaturgie spielt in den Timetables von Events eine entscheidende Rolle. Bei Clubveranstaltungen kann die richtige Reihenfolge der gebuchten Acts sogar über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Aber auch für DJs und DJanes kann ein Versagen seitens des Veranstalters gravierende Probleme mit sich bringen.

Eine gute Timetable fängt sanft an und steigert sich immer weiter. So sollte kein Act mit Beginn seines Sets den kompletten Fluss abbremsen oder die Leute aus der Ekstase reißen müssen. Immer wieder kommt es aber vor, dass Booker beispielsweise einen House-Act nach einen Bass-Music-Act legen. Der House-Act kann dabei nur verlieren, denn egal, was er spielt: 120-128 beats-per-minute werden 140-150 bpm immer bremsen.

An dieser Stelle an alle Booker und Stage-Manager: überlegt euch vorher gut, in welcher Reihenfolge ihr die Acts platziert. Auf den Mainstages großer Festivals muss das keine so große Rolle spielen, schließlich sind genügend Leute extra für namhafte Künstler angereist. Beim Clubbing jedoch ist die Timetable essentiell.

Probleme mit der Technik, wie sie keiner leiden kann

Was, die Nexusplayer sollten verlinkt sein? Ich habe jetzt aber kein Netzwerkkabel hier.“ So oder so ähnlich ist sicher jeder DJ und jede DJane schon einmal beim Gig begrüßt worden. Wenn nicht, habt ihr wahrscheinlich direkt mit Technical Ridern oder vertraglichen Vereinbarungen eurer technischen Gegebenheiten angefangen.

Aber Nichteinhaltung der Vorgaben mal beiseite gelassen. Auch wenn ihr euer Setup genau so vorfindet, wie ihr es erwartet, gibt es tückische Fehlerquellen. Kaputte USB-Slots, halbdefekte oder defekte Tasten und Knöpfe (Stichwort: CUE-Button) oder veraltete Firmware bringen jedes DJ-Set in Gefahr. Wer hier nicht immer seine eigene Technik von A nach B transportieren möchte, sollte sich in der Tat vertraglich absichern.

Das DJ-Pult ist kein DJ-Pult

Ein winziger und vor allem extrem niedriger Tisch, kombiniert mit der Frage „Reicht dir das?“

DJ-Pulte für DJs
Gestapelte DJ-Pulte. Foto: olga meier-sander / pixelio.de

Nichts schöneres gibt es im unmittelbaren Vorfeld eines Events. Zusammengebaute Konstruktionen aus Bierkisten oder Biertisch-Garnituren sind quasi schon „next level„. Solche Phänomene kommen hauptsächlich außerhalb von Clubs vor, meistens bei kleineren Events, Privatfeiern oder ehrenamtlich organisierten Partys. Trotz aller Unwissenheit: ein ordentlicher Arbeitsplatz ist die Grundlage für alle DJs und DJanes.

Für alle Veranstaltenden gibt es hier den ultimativen Tipp. Überlegt euch vorher, ob euer Dj-Pult ungefähr der Größe des Pults bei eurem letzten Clubbesuch entspricht. Wenn nein, dann wundert euch nicht, wenn der Platz dem Act zu klein ist und überlegt euch im Vorfeld Lösungsvorschläge. Und: Biertische sind scheiße, instabil und wackeln bei jeder Bewegung hin und her wie eine Hollywoodschaukel.

Die Crowd ist eine Spotify-Crowd

Jeder DJ und jede DJane kennt Musikwünsche. Ob auf Papier geschrieben, mit 120 Dezibel ins Ohr geschrien oder – kaum noch weg zu denken – mit vorgehaltenem Handy geäußert sagt euch eure Crowd mittlerweile fast immer, was sie gerne hören würde. Blöd wird es dann, wenn die Menschen im Club davon ausgehen, dass alle Wünsche erfüllt werden müssen. „Hast du kein Spotify oder YouTube? Kann ich vielleicht mein Handy anschließen?“

Instagram und die Streamingdienste bringen unserer Generation zwei Dinge bei: Es geht nur um dich. Und: du kannst hören was du willst, wo du willst, wann du willst und in welcher Reihenfolge du willst. Am besten fährt man als Act damit, sich seine Crowd entsprechend zu erziehen.

Wie sieht’s bei euch DJs aus?

Welche Sachen nerven euch total? Schreibt uns gerne einen Kommentar unter diesen Artikel.

Einen kostenlosen DJ-Promopool hat das After Hour Mag übrigens auch.

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